Schöner Segeln

Wir sind unterwegs, der Wind weht uns um die Nase, manchmal ein laues Lüftchen oder auch ein ordentlicher Wind, bei 2°C oder bei 25°C, mit kurzen Hosen oder eingepackt in 4-5 Schichten Merino und Fleece, am liebsten am Wind oder bei Halbwind oder vorm Wind oder Aufkreuzend, die Welle ganz sanft oder auch mal mit erfrischenden Duschen verbunden, ganz langsam mit einem Knoten Fahrt unterwegs oder schnell mit 8 oder 9 Knoten, unzählige Manöver ausführend oder stundenlang das Steuerrad mit 2 Fingern festhaltend und in dem Nichts um einen herum wird der Alltag plötzlich ganz klein und unwichtig.

Segeln ist unsere Leidenschaft!

Seit vielen Jahren sind wir auf Ostsee und Mittelmeer unterwegs; besegelt haben wir die Ost- und Westküste Schwedens, die traumhaften Ålands, Finnlands Südküste, das Baltikum und die polnische Küste, die gesamte dänische Ostseeküste, Kroatien und das tyrrhenische Meer. Im Laufe der Zeit sind dabei zahlreiche Segelfreundschaften entstanden, mit denen wir nicht nur segeln. Mindestens zwei bis dreimal pro Jahr sind wir in einer von uns organisierten Flotille unterwegs. Wir mögen keine bis unters Dach vollgestopften Schiffe und segeln lieber mit kleiner Crew, dafür mit mehr Schiffen. So ergibt sich auch gleich ganz von selbst das richtige Regattafeeling.

Immer mal wieder haben wir dabei auch die eine oder andere Koje frei. Melde dich gern, wenn einer der geplanten Törns dich interessiert. Für langweilige Winter- und/oder auch andere Abende gibt es jede Menge Törnberichte der vergangenen sieben Jahre. Sind wir segelnd unterwegs, kannst du hier unten unseren aktuellen Törn verfolgen.


News

Freitag, den 26. April 2024
Hallo Winter

Tschüss Frühling. So in etwa fühlt es sich an. Gestartet sind wir am Donnerstag, noch bei schönstem Wetter und halbwegs milden Temperaturen. Pünktlich wie die Maurer legten wir um 11 ab, geplant war 10 Uhr, dann sahen wir plötzlich unsere Freundin Anne auf dem Nachbarsteg, die wir schon ewig nicht mehr getroffen hatten. Also machten wir kurz nochmal fest und ein kleines Pläuschchen. So wurde es 11:30 Uhr und damit war klar, die Brücke um 15:20 Uhr in Stralsund schaffen wir nicht mehr. Dafür drehte schon mal der Wind, frischte auf und brachte Kälte mit.

Ziegelgrabenbrücke

War dann auch fast egal, denn der für später angekündigte Regen kam einfach früher und somit wären wir eh nass geworden. Das goss in Strömen. Anfangs mit Wind, später ohne. Schade auch. Gegen 18 Uhr machten wir in Stralsund fest, hatten nur leider bei dem vorherrschenden Wetter keine Gelüste auf längere Stadtwanderungen, obwohl wir Stralsund doch so sehr mögen. Aber es war einfach arschkalt und windig.

Heute legten wir superpünktlich ab, um 08: 30 Uhr, wie geplant. Das Nachmittagswetter war wieder äußerst bescheiden vorhergesagt, diesmal mit besonders viel Regen. Früh wars erstmal traumhaft schön bei Sonnenschein und 8 Knoten Halbwind. Der Wind legte dann stündlich ordentlich zu, schon wieder schneller, als vorhergesagt und leider nicht so südlich. Auf der Zielgeraden nach Breege gab`s dann auch trotz erstem Reff im Groß hoch am Wind ordentlich Krängung bei heftigen Böen.

Breege – da sind wir also mal wieder nach langer Zeit und freuen uns auf einen Trainingstörn mit Freunden.

unterwegs nach Breege

Donnerstag, den 18. April 2024
Endlich. Segeln

Obwohl das Osterwochenende, wenn auch sehr früh, aber trotzdem so so passend war, was Wind und Wetter und Temperaturen betrifft, konnten wir leider wegen anderer Verpflichtungen nicht. Hundedienst stand in unserem Kalender und der schließt segeln leider aus.

Wir nahmen dann das nächst verfügbare Wochenende Mitte April für unsere Überfahrt nach Kröslin. Merkwürdig ist, dass es sich schon nach nur 5 Monaten ohne segeln ganz komisch anfühlt, abzulegen. Man muss sich irgendwie wieder daran gewöhnen; an die Schaukelei, die Krängung, vor allem an alles zu denken – also Ventile zu, Schränke richtig zu usw. Das Wetter am Freitag war medium, nicht schön, aber auch nicht wirklich schlecht und immerhin von der Richtung passend. Mittags erreichten wir Stralsund und am auserkorenen Liegeplatz stand ein netter gutgelaunter Hafenmeister, um uns zu empfangen. Sehr schön soweit.

Es folgte die Autologistik; sprich Auto muss von A nach C, wir sind aber in B. Das klappte perfekt: mit ICE und Regionalbahn von Stralsund nach Barth, mit schnellem Schritt zum Auto an der Werft, dann zügig nach Kröslin fahren und abstellen, schnell noch die Schlüssel aktivieren lassen, dann zum Bus, mit diesem über Lubmin nach Greifswald und schlussendlich mit dem RE nach Stralsund. Schon war es nach 18 Uhr, wir begannen mit Essenvorbereitung ( Bier trinken und Chips essen) und unser Segelfreund Lars kam uns besuchen.

Samstag – schon wieder früh aufstehen, um die Brücke um 08:20 Uhr zu nehmen. Das Wetter sehr schön, der Wind wechselhaft. An der Brücke erwartete uns Konkurrenz, eine Dehler 38 aus Kröslin. Also alles klar zur Regatta. Eingespielt wie wir sind, standen die Segel schnell und wir zogen schon mal los. Aber die Dehler blieb denn doch hartnäckig an uns dran, Als wir aber im Strelasund den Gennaker setzten, war die Regatta erledigt. Wir waren dann einfach wesentlich schneller. Auf dem Greifswalder Bodden wechselten wir nochmal vom A3 auf den A1, der Wind hatte nachgelassen und wir wollten doch schnell segeln. Kurz vor der Knaakrinne legte er dann wieder ordentlich zu und als wir nach dem Bergen des Gennakers wieder mit unserem mittleren Vorsegel auf Knaakrinnenkurs gingen, rauschten wir am Wind mit 8 – 9 Knoten vorwärts. Im Peenestrom mussten wir dann doch 3 Kreuzschläge machen und hatten mit heftigen Böen zu tun. Eigentlich Zeit zu reffen, aber 1,5 Meilen vorm Ziel lohnte das nun wirklich nicht mehr. Da waren wir also und legten in einer noch ziemlich leeren Marina Kröslin an unserem Liegeplatz an. Und die Konkurrenz? Kam 50 Minuten später…

Montag, den 26. Februar 2024
when the season starts

Der Winter ist kurz, haben wir mal wieder festgestellt. Ein paar Familienbesuche, ein paar Treffen mit Freunden, 3 Konzertbesuche, 2 Schiffsbesuche und schon steht die allfrühjährliche Arbeit am Schiff wieder an, welche mit dem Krantermin am 14. März endet. Ja richtig gelesen – vierzehnter März, traditionell früh. Dazu ziehen wir für 10 Tage nach Barth um, das könnte man jedenfalls meinen, bei all dem Zeug, dass wir mitschleppen. Dabei geht es nur um ein bisschen Kiel ausbessern, Antifouling streichen, Rumpf polieren, Dieseltankanschluss ertüchtigen, Niedergangstreppenstufen überarbeiten, Kranen, Mast stellen, Leinen einziehen und – vielleicht, wenn wir schnell sind – Segel anschlagen; mehr steht dann auch nicht an. Ein Klacks sozusagen. Vermutlich bei Kälte und Wind (Erfahrung).

Was neu ist oder wird? Nun zunächst wird es ein kurzer Segelsommer, da wir im September das Unterwasserschiff neu machen. Nach langem hin und her in der Variante selbst ist der Segler (vom generischen Maskulinum fühlt sich die weibliche Schreiberin dieses Textes leider nicht ausgegrenzt oder unsichtbar gemacht, was sie aber im Bezug auf die bevorstehenden Arbeiten gar nicht schlimm gefunden hätte). Auf diesen Urlaub freuen wir uns schon jetzt. Streichen, schleifen, streichen, spachteln, schleifen, streichen, schleifen, streichen,… and so on. Ach so und Über-Kopf natürlich. Neidisch?

Ein 4-wöchiger Törn im Frühjahr steht an; Kröslin – Flensburg – Rund Fyn – Grönsund – Kröslin. Vielleicht. Immer wie das Wetter so mitspielt. In der dänischen Südsee wollten wir ja schon längst mal wieder rumtrödeln.

Wir freuen uns schon unglaublich, wieder das Schaukeln des Schiffes zu spüren und auf schöne Segeltage mit Freunden und allein. Zur Visualisierung und als Ansporn noch ein Bild vom letzten Septembersommer, als wir mit hauchzarten Winden am Königsstuhl vorbeigeglitten sind:

Königsstuhl Rügen